Innenhafen


Ein starkes Hochwasser führte um 1200 dazu, dass der Rhein sein Flussbett verlegte und Duisburg, auf den Umschlag von Gütern angewiesen, vom Handel abschnitt. Deshalb wurden immer wieder Pläne für den Bau eines Kanals zwischen Rhein und Stadt diskutiert. Begüterte Duisburger, darunter auch bekannte Kaufleute, ließen zwischen 1828 und 1832 den „Rhein-Canal“, den heutigen Außenhafen, zwischen Rhein und Marientor mit dem anschließenden Frei- bzw. späteren Zollhafen bauen. 1840 bis 1844 erfolgte im Anschluss daran der Bau des „inneren Hafens“ und des Ruhrkanals. Der Kanal wurde in Folge der zunehmenden Konkurrenz durch die Eisenbahn kaum mehr benötigt und 1890 teilweise wieder zugeschüttet, der Hafen wurde später Innenhafen genannt. Das dort entstandene Holzlagerbecken wurde zum Holzhafen, der Zollhafen wurde 1970 zugeschüttet.

 

Getreidespeicher, Mühlengebäude und Speditionshallen des Holz- und Getreidehandels prägten lange Zeit das Bild des Innenhafens und gaben ihm den Namen „Brotkorb des Ruhrgebiets“. In den 1960er Jahren war der Hafen jedoch auf Grund veränderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen nicht mehr konkurrenzfähig. Die Betriebe wurden geschlossen und die alten Gebäude verfielen. Eine Bürgerinitiative konnte 1972 den Abriss eines der ältesten Speichergebäude, der Küppersmühle, verhindern.

 

Einige Jahre später wurden in Hafennähe neue Wohnungen gebaut, ein großer Teil der Stadtmauer restauriert und in ein ehemaliges Speichergebäude zog das Stadt- und Kulturhistorische Museum ein. Doch erst im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscherpark IBA wurde vom englischen Stararchitekten Lord Norman Foster ein Masterplan erstellt, der die zukünftige Nutzung des Geländes festlegt. Seit 1984 wurden die denkmalgeschützten ehemaligen Speicher- und Mühlengebäude nach und nach für Büro- und Gastronomiezwecke umgestaltet. Daneben entstand der Altstadtpark des israelischen Künstlers Dani Karavan, das Jüdische Gemeindezentrum, Wohnbebauung an den neu entstandenen Grachten und neue Geschäfts- und Bürogebäude.