Bereits 1935 konnte der Duisburger Tierpark seinen Besuchern bereits Tiger präsentieren, wie üblich damals in kleinen Käfigen. Nach dem 2. Weltkrieg dauerte es bis 1959, bis Tiger auf einer neuen großen Tigeranlage in den Zoo zurückkamen. Mit der Zeit galten jedoch andere Maßstäbe und die Anlage wurde nicht nur zu klein, sondern es störte auch die fehlende Möglichkeit, die Anlage und damit die Tiere zu trennen. So entstand der Wunsch, eine neue und wesentlich vergrößerte Tigeranlage zu erstellen. Nachdem mit Evonik Industries ein Sponsor gefunden war konnte der Plan in die Tat umgesetzt werden. Das seit Jahren in Duisburg heimische 10-jährige Männchen El-Roi wurde vorübergehend in einem anderen Zoo untergebracht und die Anlage wurde komplett umgebaut. Auch der Platz des früheren, nicht mehr benötigten Walariums wurde mit einbezogen. Es entstand ein 2.200 m² großes Freigehege, das dem ursprünglichen Lebensraum der Sibirischen Tiger möglichst realitätsnah nachempfunden wurde. Von vielen verschiedenen Stellen können Besucher die Tiger beobachten, aber es gibt auch Rückzugsmöglichkeiten.
Die Anlage wurde am 30. März 2016 feierlich eröffnet. Mit Zoodirektor Achim Winkler und Oberbürgermeister Sören Link freuten sich Evonik-Vorstandsvorsitzender Dr. Klaus Engel, der Direktor des Kölner Zoos und Präsident der wissenschaftlich geleiteten zoologischen Gärten in Deutschland Theo Pagel und der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Duisburg Dr. Joachim Bonn. Während El-Roi sein Mittagsschläfchen hielt beschäftigte sich die 4-jährige Dasha, die ihm aus Dänemark hinzugesellt wurde, mit gefrorenem Fleisch, das OB Link ihr ins Wasser warf. Vom Sibirienhaus war dies besonders gut zu sehen, wie überhaupt die gesamte Anlage von dort sehr gut überblickt werden kann. Darüber hinaus ist die Beobachtung durch mehrere Panzerglasscheiben und über die Wasserbecken möglich.
Nach Auskunft von Achim Winkler leben nur noch 450 Sibirische Tiger im Freiland. Um das Überleben der Raubkatzen zu sichern arbeitet der Zoo mit verschiedenen Schutzprojekten zusammen. Ziel ist auch eine Auswilderung von in den Zoos geborenen Tigern.
Die Fakten:
Größe: 2.215 m² (1.570/645), Verdreifachung der ursprünglichen Fläche
Innenstallungen: 55 m²
Sibirien-Besucherhaus: 60 m²
Kosten: 1,89 Mio Euro, finanziert durch Evonik Industries AG
Bauphase: Februar 2015 bis Februar 2016
Homepage des Zoo Duisburg: www.zoo-duisburg.de