Haniel-Museum


Das Privatmuseum Haniel befindet sich im Haniel-Stammhaus, dem ältesten Gebäude Ruhrorts und ersten Gebäude außerhalb der zu eng gewordenen Ruhrorter Stadtmauern, an der Hafenstraße in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schifferbörse. Die Rückseite liegt am parkähnlichen Franz-Haniel-Platz, eingerahmt von zahlreichen weiteren Bauten des Haniel-Konzerns wie der Franz Haniel Akademie, den Verwaltungsgebäuden und dem Gästehaus.

Der Ruhrorter Bürgermeister Wilhelm Jan Noot errichtete das Gründerhaus des Unternehmens 1756 als Packhaus. Seine Tochter Aletta, Witwe des Kaufmanns Jacob Haniel und Mutter von Franz und Gerhard Haniel, erwarb es später aus der Erbmasse und nutzte es als Wohnhaus und Lager.

26 Jahre lang führte Aletta Noot den Haniel'schen Betrieb. Im Jahre 1809 übernahmen Franz und Gerhard Haniel das Kommissions- und Speditionsgeschäft der Mutter. Bis zu seinem Tod 1868 prägte Franz Haniel das Bild des Ruhrgebiets mit seinen Aktivitäten. Dabei stützte er sich nicht nur auf die Wirtschaftszweige Kohle und Stahl, sondern investierte auch zunehmend in zukunftsträchtige Technologien. Haniel war unter anderem Mitbegründer der "Hüttengewerkschaft und Handlung Jacobi, Haniel & Huyssen" in Sterkrade, des Vorläufers der Gutehoffnungshütte. Die Geschäftsfelder umfassten zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch Bergbau, Reederei, Maschinen-, Brücken- und Schiffsbau.

1968 wurde das Haniel-Museum eröffnet, welches das Leben und das Werk Franz Haniels aufbereitet. Zunächst wurden aus den ehemaligen Büros Austellungsräume gemacht und der historische Speicher restauriert. Seit 1995 wird zudem der Wohnbereich des angrenzenden Hauses in die Ausstellung miteinbezogen, indem ehemalige Durchgänge zwischen Wohn- und Packhaus reaktiviert wurden. In zwei Stockwerken gewinnt man einen Einblick in das Lebensumfeld einer bedeutenden rheinischen Unternehmerfamilie.

Einen Ausstellungsschwerpunkt bildet die Binnenschifffahrt, insbesondere die Geschichte der Haniel Reederei. Natürlich werden auch andere Bereiche der Firmengeschichte, vor allem das Leben Franz Haniels als Industriepionier des Bergbaus und des Hüttenwesen, sowie die lokale Geschichte Ruhrorts behandelt. Interessant sind die mit altem Inventar eingerichteten Räume wie Krämerladen, Bergbauraum, Apotheke, Kontorraum und ein Wohnsalon.

Hinweis: Führungen sind nur nach Absprache und in Gruppen möglich.

Homepage: www.haniel.de