Walsum entstand, wie durch Freilegung eines fränkischen Gräberfeldes archäologisch nachgewiesen, im 7.-8. Jahrhundert als fränkische Siedlung. Aus der selben Zeit stammt auch der Name, der als
Walsheim, Walshem oder Walsem überliefert ist. Erste urkundliche Erwähnungen stammen allerdings erst aus dem 12. Jahrhundert. Das Dorf behielt seinen bäuerlichen Charakter, bis Mitte des 19.
Jahrhunderts die Industrie Einzug hielt.
Die Zellstoffindustrie, die Werftanlagen am Hafen Walsum, besonders aber der Bergbau, verbunden mit den Namen Daniel Morian und August Thyssen, spielten eine große Rolle in der Entwicklung
Walsums. Für die benötigten Arbeitskräfte wurden Bergarbeiter-Siedlungen gebaut, aus der lockeren Besiedlung wurden geschlossene Wohngebiete und es entstanden ganze Ortsteile neu. Krananlagen,
Fördertürme und rauchende Kamine bestimmten den Charakter Walsums bis zum Ende des 20. Jahrhundert.
Walsum gehörte zur Landbürgermeisterei Dinslaken. Der Bürgermeister saß in Dinslaken, Walsum hatte jedoch einen eigenen Rat mit einem Gemeindevorsteher als Vorsitzendem. Seit 1894 bemühte man
sich um eine eigene Verwaltung für Walsum. Am 1.April 1905 wurde Walsum dann selbständige Gemeinde mit über 5000 Einwohnern, erster Bürgermeister wurde Johannes Hoeveler.
1912 wurde Walsum an die Eisenbahn angeschlossen, der Walsumer Bahnhof gehörte zur Bahnlinie Oberhausen – Hamborn – Walsum – Wesel. 1913 wurde die Kohlenförderung in Wehofen aufgenommen und die
Siedlung Wehofen gebaut, 1921 entstand die Siedlung Vierlinden, 1932 die „Weiße Siedlung“ in Overbruch. Das alte Dorf war nicht mehr Kern, sondern eine stille Oase am Rande der
Industriegemeinde.
Im 2. Weltkrieg wurde die Industrie stark getroffen. Zahlreiche Werksanlagen waren betriebsunfähig oder zerstört. Auch die Wohnbebauung war zu großen Teilen vernichtet. Vor allem nach der
Währungsreform setzte eine stürmische Entwicklung in der Industrie, aber auch im Siedlungsbau ein. 1958 erhielt Walsum mit 43.500 Einwohnern Stadtrechte. Durch die kommunalen Neugliederung 1975
wurde der Kreis Dinslaken aufgelöst und Walsum gehört seitdem als nördlichster Stadtbezirk zur Stadt Duisburg.