Hinter die Kulissen des Stadttheaters wollte STUDIO 47 seine Zuschauer führen und lud gemeinsam mit der Duisburg Marketing Gesellschaft 10 Interessierte zu einer besonderen Backstage-Führung ein. Gemeinsam mit Redakteurin Christina Noack und Kameramann Maximilian Ritterbach ließ sich die Gruppe von Theaterführer Wilhelm Schlingermann das Stadttheater zeigen.
Erster Stopp: das Opern-Foyer. Nein, das ist natürlich nicht alles Gold, sondern der Charme der 50er Jahre. Auf den Stühlen des 2. Ranges eröffnet sich den Teilnehmern dann die spannende Geschichte des Theaters. Wilhelm Schlingermann kann die eine oder andere Anekdote erzählen. Beispielsweise, dass das Duisburger Theater das erste in Deutschland war, das voll elektrifiziert war. Damals sind viele Theater wegen des offenen Feuers auf der Bühne abgebrannt. Das aber führte zur Erfindung des "Eisernen Vorhangs", der im Feuerfall die Bühne von den Zuschauern trennt.
Doch nicht nur der große Saal wird bespielt. Das Foyer 3 wurde im Original-Zustand belassen und weist noch die Spuren von Granateinschlägen auf. Dort zeigt vor 99 Zuschauerplätzen vor allem die Schauspieljugend ihre Kreativität. Nächste Station ist der Malersaal: wo früher die Kulissen gemalt wurden, stehen heute Kulissenteile für kommende Produktionen. Danach geht es auf die Beleuchtungsbühne. Auf 50 Metern Höhe sorgen ca. 500 Scheinwerfer für das rechte Licht.
Der Fundus mit den Kleidern für die Darsteller war besonders für die weiblichen Teilnehmer interessant. Über 1000 Kostüme aus den aktuellen Inszenierungen werden hier aufbewahrt. Aber auch die Requisiten wurden bestaunt. Nur die wenigsten kannten die "Theaterschrift": sinnlos aneinander gereihte Buchstaben, die die Darsteller nicht von ihrem Text ablenken sollen.
Im Probenraum der Duisburger Philharmoniker wurden die Instrumente bestaunt. Und wer war nicht versucht, wenigstens ein paar Töne auf dem Xylophon zu spielen? Auch der Probenraum für die Baletttänzerinnen und -tänzer war noch einen Abstecher wert. Die letzte Station waren die Bretter, die für manche die Welt bedeuten. Wilhelm Schlingermann zeigte dann noch die Welt unter der Bühne, einschließlich dem kleinen Raum für die Souffleuse. Die Teilnahmer zeigten sich beeindruckt von der Größe des Theaters und werden bei ihrem nächsten Besuch das Theater sicherlich mit anderen Augen sehen.